Sonntag, 6. Juli 2014

Samsung NX30 im Test - Teil 2 - Unboxing und Installation



Inhaltsverzeichnis des Tests
Teil 1 - Vorschau
Teil 2 - Unboxing und Installation
Teil 3 - Nachtfotografie
Teil 4 - ISO-Test
Teil 5 - Das ist alles nur ge-Cloud
Teil 6 - Lightroom - Beifall für die Beigabe
Teil 7 - Objektiv(e) gesehen
Teil 8 - Fazit: hochbegabte kleine DSLR-Schwester



Die Systemkamera Samsung NX30 ist bei mir eingetroffen und steht zum Test bereit.
In diesem Post geht es noch nicht um die Kamera selber, sondern um Dinge, die mir beim Auspacken und beim Einrichten aufgefallen sind. (Update: Testbilder kommen im nächsten Post zur Nachtfotografie).

In dem Testpaket sind neben dem Projektfahrplan auch zwei Kartons dabei gewesen. Ein Karton enthielt die Kamera mit dem Kit-Objektiv (18-55mm) und der zweite das Teleobjektiv (50-200mm). Dazu kommt das übliche Zubehör.

Einzig auffallend ist, dass kein externes Ladegerät für den Akku mitgeliefert wird. Man lädt den Akku in der Kamera per Micro-USB-Kabel. Der vom Batteriegriff verwöhnte Profi rümpft womöglich die Nase. Diese Design-Entscheidung erlaubt es aber, über den Anschluss einer externen Powerbank wie z.B. mein großartiges Astro von Anker zu betrieben und zu laden. Ein einziges Gerät kann Smartphones und Kameras laden. Das spart Platz und Gewicht in der Fototasche und ist innovativ. Ob es sich durchsetzt, muss sich noch zeigen.



Wer neugierig ist, wie das Unboxing aussieht und was sonst noch so dabei ist, kann sich hier das Video von Trnd-Tester Patrick Dworkowski anschauen oder in seinem Blog stöbern. Er hat es so gut beschrieben, da habe ich mir die Wiederholung gespart (und mir lieber eine schöne Unboxing-Parodie angeschaut).



Dank ab Werk geladenem Akku kann man praktischer weise die Kamera auspacken und sofort mit dem Knipsen anfangen. Bei einer Smart Camera bleibt es aber nicht dabei. Sie ist ja vernetzt und hat diverse Software. Die will installiert und konfiguriert werden.

1. Firmware-Update


Da man möglichst immer mit neuester Firmware unterwegs sein sollte, habe ich mir die passende Software für OS X dafür installiert. Das ist der Samsung iLauncher. Samsung bzw. die beauftragte Softwarefirma hat sich als Entwickler allerdings nicht verifizieren lassen. Ich musste daher extra die Sicherheitseinstellungen von OS X Mavericks lockern, um das kleine Programm installieren zu können. Kein vertrauenswürdiger Einstieg.

Beim Upgrade von Firmware 1.1 auf 1.20 habe ich keine riesigen Änderungen festgestellt. Laut der Releasenotes wurden vor allem Details in der Connectivity angepasst. Diese Features werde ich in einem späteren Post beschreiben.

2. Lightroom 5.5

Als nächstes habe ich Adobe Lightroom 5 von der mitgelieferten CD installiert. Es war dann gleich Upgrade auf Version 5.5 fällig. Ohne das wurden nämlich die RAWs der NX30 nicht erkannt. Mit seinen 1.1 Gigabyte ist das Programm allerdings nicht gerade klein. Nun ist der Platz auf meiner Samsung SSD 840 mit der Systempartition noch kleiner geworden. Allerdings trägt die Software soooo viel zur Qualität der Bilder bei, dass man nicht darauf verzichten sollte. Ich selber hatte noch keine Erfahrungen mit ihr. Ich lerne also sowohl die Kamera wie auch die Software kennen. Das ist insofern praktisch, weil Apple angekündigt hat, die bislang von mir einsetzten Programme iPhoto und Aperture nicht mehr weiterentwickeln zu wollen.

Beim ersten Importversuch der NX30 RAW-Bilder froren allerdings sowohl Lightroom wie auch die NX30 ein. Kein guter Start für den Nachfolger. Die grüne Status-LED an der Gehäuserückseite blinkte durchgehend. Erst die Herausnahme des Akkus brachte erhoffte Wiederbelebung. Lightroom musste per Taskmanager beendet werden. Nach Neustart von Kamera und Software lief wieder alles rund. Dieser Startfehler konnte von mir bislang auch nicht mehr reproduziert werden. Der direkte Import der Bilder in Lightroom via USB-Kabel an der Kamera lief allerdings bei mir extrem langsam.  Daher bin ich auf den Import per Kartenleser umgestiegen und habe so vermutlich den Fehler nicht mehr herausgefordert.

3. Apps für Mobilgeräte


Dann habe ich die Samsung Smart Camera App auf iPhone 4, iPad Air und Nexus 7 installiert. Funktionierte ganz gut, aber die App wirkt auf meinem iPhone 4 ganz schön behäbig. Sie sieht darüber hinaus nicht besonders modern aus - keine der User Interface Vorgaben von Apple oder Google werden eingehalten. Teilweise sind die Texte nicht sauber aus dem koreanischen übersetzt. Das wirkt recht lieblos. Mit dieser App kann man vor allem Bilder von der Kamera auf Mobilgeräte laden und die Kamera fernsteuern. Gerade für die Nachtfotografie ist die Fernsteuerung ganz sinnvoll, um das Gerät wackelfrei auszulösen. Allerdings verbrauchen Kamera und Smartphone dann beide den wertvollen Strom. Auf Dauer ist wohl ein Kabelfernauslöser die bessere Option.

Beim Nexus 7 konnte ich die NFC-Funktion testen. Man hält das Mobilgerät an die Kamera und die beiden tauschen automatisch die notwendigen Verbindungsdaten aus. Das spart einem ein paar Tastendrücke. An sich ganz nett, aber wozu, wenn die Software selber so mittelmäßig ist?

Danach habe ich die Babyphone App (Samsung Home Monitor) installiert. Die sah noch liebloser aus und begrüßte mich gleich mit Fehlermeldungen auf koreanisch und mit Hinweistexten auf deutsch und französisch. Ton bekam ich gar nicht übetragen und das Bild hatte 5-6 Sekunden Verzögerung. Das wird mir das "richtige" Babyphone von Philips, das Avent SCD580, nicht ersetzen. Das ist empfindlich, erlaubt Zwei-Wege-Kommunikation und bringt an unruhigenden Abenden mit Musik und Sternenhimmel-Projektion das Kind (und auch mal die Eltern) sicher in den Schlaf.

Bei Samsung sind polyglotte Anwender im Vorteil.
Hier komme ich trotz der Beherrschung von 4
Sprachen an meine Grenzen. 

Irgendwann kam immerhin das erhoffte Bild.


Hier war die Vorstellung nicht so berauschend. Aber hey - wir reden hier von einer Systemkamera. Die hat einen ganz anderen Hauptjob. Da könnte ich mich genauso darüber beschweren, dass mein Auto die Wäsche schlecht bügelt. Das könnte es dank heißer Reifen nach kurzem Autobahnsprint und Druck von 1,5 Tonnen theoretisch auch - aber das ist eben überhaupt nicht sein Hauptjob.

4. Handbuch

OK, das musste ich nicht installieren, sondern konnte es einfach bei Samsung als PDF herunterladen. Das erwähne ich hier, da sich auch dort noch Übersetzungsfehler finden. Bei den Videofunktionen wurde 1:1 übersetzt und so sind nicht die Werte für PAL (25 oder 50p), sondern die für NTSC (30 oder 60p) in der Anleitung gelandet. Kann die Kamera theoretisch ja auch, aber entspricht eben nicht den Werten, die sich in einer für Deutschland lokalisierten Kamera einstellen lassen.

5. Erster Eindruck: Holpriger Start, den man gerne verzeiht


Das alles klingt jetzt erstmal nicht nach großer Begeisterung. Tatsächlich hat Samsung bei der Benutzererfahrung gegenüber einer Firma wie Apple noch viel aufzuholen. Allerdings richtet sich so einem Kamera im Preisbereich von 800 Euro auch nicht mehr an blutige Einsteiger, sondern eher Amateure mit Vorerfahrung. Die sind diese Probleme gewohnt und sehen gerne mal darüber hinweg.

Faktisch habe ich auch nicht mit diesen Schritten angefangen, sondern natürlich sofort erstmal mit der Kamera gespielt. Dieser Eindruck sorgte dafür, dass ich die hier beschriebenen Mängel nicht mehr so gravierend angesehen habe.

Der nächste Post wird sicher spannender, da es dann nämlich um die Erfahrungen beim ersten Einsatz geht und die ersten Bilder. Hierbei geht es um die Ergebnisse meines ersten Tests mit der Nachtfotografie.


Weiter geht es hier:
Teil 3 - Nachtfotografie



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