Dienstag, 10. Juni 2025

2 Drohnen? Lächerlich! Erst ab 1000 Drohnen wird es interessant. Und vielen Königinnen.

Stell dir vor: Ich, mit meinen zwei mickrigen Drohne im Garten, sehe voller Entsetzen auf Wangerooge Hier betreiben Frau und Herr Besseling eine Belegstelle für Bienenköniginnen . Mit tausenden von Drohnen! 

Klar bin ich nicht wirklich neidisch. Denn während ich mit DJI Drohnen unterwegs bin, kümmern sie sich um biologische. Also männliche Bienen.

Doch was genau passiert da? Eine Belegstelle ist ein geschützter Ort, an dem junge, noch nicht begattete Königinnen gezielt mit reinrassigen Drohnen einer bestimmten Bienenrasse zusammengebracht werden. Quasi eine Art Liebesclub mit Schwänzeltanz statt Diskofox.

Die isolierte Lage (Insel oder Hochgebirge) sorgt dafür, dass keine fremden Drohnen dazwischenfunken – so bleibt die Bienen-Linie sauber. Denn Drohnen fliegen nicht über Wasser. Kurz gesagt: Die Besselings auf Wangerooge helfen, unsere Honigbienen nachhaltig zu züchten.

Bienen und unsere Ernährung

Ohne Bienen geht’s uns schlechter: Insektenbestäubung sichert unsere Nahrung. Tatsächlich hängen rund 85 % der Landwirtschaftserträge im Obst- und Gemüsebau allein in Deutschland von der Bestäubung durch Honigbienen ab. Weltweit sind sogar drei von zehn Löffeln Essen, die wir genießen, den Bienen zu verdanken. Fast 80 % aller Nahrungspflanzen – von Äpfeln bis Zucchini – brauchen Bienen oder andere Insekten, um Früchte zu tragen. Die Biene gehört damit neben Rind und Schwein zu den drei wichtigsten Nutztieren unserer Volkswirtschaft.

Doch Vorsicht: Das Sterben der Bienen gilt als Synonym für schwindende Biodiversität. Weltweit sind die Bienenvölker massiv bedroht – Monokulturen, Pestizide, Klimawandel und Parasiten dezimieren sie. Forschungsberichte warnen, dass in Europa und anderswo die Bienenvölker in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen sind. Wenn die Bienen wegfallen, bricht nicht nur die Honigproduktion ein, sondern viele Pflanzen – und damit unsere Ernährung – leiden massiv darunter.

Politik und Bienenschutz

Auch die Politik weiß: Bienen sind enorm wichtig. Die SPD betont etwa: „Bienen sichern unsere Lebensvielfalt und sind dabei auf ein funktionierendes Ökosystem angewiesen“. Die Sozialdemokraten fordern deshalb, dass die Landwirtschaft künftig stärker dem Natur- und Artenschutz dient.

Im SPD-Europaprogramm heißt es: „Den Schutz von Bienen und anderen Bestäubern sehen wir als zentrales Versprechen an die nächste Generation“. Klima- und Agrarpolitik sollen entsprechend umsteuern: Statt Glyphosat und anderer Nervengifte zu spritzen, soll ökologisches Wirtschaften gefördert werden.

In ihrem Beschluss wies die SPD-Fraktion darauf hin, dass das Sterben der Bienen zum symbolischen Bild für das Artensterben geworden ist. Schließlich hängt unser Wohlstand auch davon ab, dass Insekten als Bestäuber überleben.

Wie du Bienen helfen kannst

Jeder kann etwas tun, damit die Bienenvölker nicht endgültig schrumpfen. Umweltverbände und Imker geben konkrete Tipps:

  • Bienenfreundliche Pflanzen setzen: Im Garten, auf Balkon und Feldrand blühen lassen! Lavendel, Thymian, Salbei, Sonnenblumen, Kornblumen, Klee etc. bieten Bienen das ganze Jahr über Nahrung. Selbst ein ungemähter Gartenfleck als Blühinsel wirkt Wunder.

  • Biologische Vielfalt statt Einheitsrasen: Streifen mit Wildblumen oder Kräutern anlegen, hochgrasige Wiesen und Heckensäume schaffen – denn viele gewöhnliche Zierpflanzen bringen keinen Nektar. Ein abwechslungsreicher Garten erhöht das Nahrungsangebot für Honig- und Wildbienen enorm.

  • Auf Pestizide verzichten: Keine Spritzmittel, kein Glyphosat, keine chemischen Dünger! Es muss mit Insektiziden Schluss sein. Stattdessen organisch gärtnern oder Blumenwiese ansäen. Laut Greenpeace schützt man die Bienen auch dadurch, dass man nur Bio-Saatgut verwendet – konventionelles Saatgut kann bienenschädliche Rückstände haben.

  • Lebensräume erhalten: Nistplätze für Wildbienen (Totholz, sandige Stellen, Insektenhotels) sowie kleine Wasserstellen (flache Schalen mit Kies) schaffen. So kann auch der kleinste Winkel im Garten Bienen einen Unterschlupf bieten.

  • Regionale Imkerei unterstützen: Regionalen Honig kaufen! Damit stärkt man die heimischen Imker, wie die SPD betont: „Es ist wichtig, dass wir die Imkerinnen und Imker vor Ort unterstützen, heimischen Honig kaufen“. Bio-Honig vom Bauern aus der Nachbarschaft fördert qualitativ gesunde Bienenstöcke und belohnt naturnahes Imkern.

Mit diesen Maßnahmen kann jeder im Alltag einen Beitrag leisten. Denn während Frau und Herr Besseling auf Wangerooge die Zukunft unserer Bienen anlegen, können auch wir auf dem Festland in Balkon, Garten und Küche handeln – zum Schutz unserer kleinen Lebensretter.

 

Hier bin ich zu sehen, wie ich mit meinen beiden Drohnen in Köln unterwegs bin.
Im Bild: DJI Mavic 2 Pro. Foto gemacht von DJI Flip (Pilot und Fotograf): Volkan Sever)






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