Freitag, 18. Juli 2014

Samsung NX30 im Test - Teil 7 - Objektiv(e) gesehen


Inhaltsverzeichnis des Tests
Teil 1 - Vorschau
Teil 2 - Unboxing und Installation
Teil 3 - Nachtfotografie
Teil 4 - ISO-Test
Teil 5 - Das ist alles nur ge-Cloud
Teil 6 - Lightroom - Beifall für die Beigabe
Teil 7 - Objektiv(e) gesehen
Teil 8 - Fazit: hochbegabte kleine DSLR-Schwester

Nach Testbildern und der Würdigung von Lightroom als wichtigstes Zubehör gehe ich noch auf die verfügbaren Objektive für die Samsung NX30 Systemkamera ein. Samsung hat hier mit dem NX-Bajonett ein eigenes Format eingeführt.

Es zeichnet sich gegenüber anderen Systemkameras durch eine etwas größere Bajonett-Öffnung aus und erlaubt die Nutzung iFn-Funktion. Mit dieser lassen sich über das Objektiv Werte für Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert umstellen. Für Fans klassischer Fotografie kann eine Kamera gar nicht genug Spezialrädchen haben, um genau diese Dinge einzustellen. Wer aber eine Weile darüber nachdenkt, wird die Lösung von Samsung ganz pfiffig finden, dass man dieses alles machen kann, ohne den Blick vom Sucher und mit den Händen umgreifen zu müssen.

Wer es anders mag, kann bei der NX30 natürlich auch über 2 Räder zumindest Belichtungszeit und Blende einstellen, ohne den Blick vom Motiv nehmen zu müssen.

Nachteil des Sonderweges ist, dass man auf die Objektive des Herstellers angewiesen ist. Hier bietet Samsung deutlich weniger an als Canon oder Nikon, bei denen der Markt auch noch für Dritthersteller wie Sigma oder Tamron groß genug ist. Die NX-Serie ist hier mehr ein Nischenprodukt. Aber Nische muss ja nichts schlechtes sein. Als social media Fan finde ich es toll, ein tolles am See geschossenes Bild gleich bei Facebook einstellen zu können.

Während andere die Bilder erst mühsam die Bilder daheim von der SD-Card herunterkopieren, habe ich schon meine ersten 20 Likes zusammen. Und seien wir mal ehrlich - nur für uns alleine machen wir die Bilder so gut wie nie. Der Zuspruch von Freunden oder anderen ist ein extrem großer Motivator für das Hobby.

Die NX30 bietet aber eben mit seinen Wechselobjektiven eine ganz andere Bildqualität als so ein Smartphone und hebt die social media Bilder damit auf ein ganz neues Level.




Eine schöne Erläuterung zu den verschiedenen Objektiv-Varianten und ihre spezifischen Einsatzfelder findet sich bei Pixelpluck (inkl. der "heiligen Dreifaltigkeit" der Premium-Objektive).

Vorausgesetzt ich hätte auch schon das tolle 50-200er Teleobjektiv ( T50200CSB ) und ich dürfte/wollte noch 3 Objektive für meine Fototasche auswählen, wären es wohl diese:

Tipp 1: Premium S-Zoom ( S1650ASB )

Das 18-55mm Kit-Objektiv von Samsung ist schon nicht schlecht, aber bekanntlich ist das Bessere der Feind des Guten.  Das Kit-Objektiv würde ich daher durch das deutlich lichtstärkere und dank Wasser- und Staubschutz
alltagstauglichere Premium-Zoomobjektiv ersetzen:
16-50 mm F2-2.8 S ED OIS Premium Standard-Zoomobjektiv

Bei Canon, Nikon und Co. empfiehlt es sich eigentlich immer, gleich die reine Body-Variante und dann das gesparte Geld für ein Premium-Objektiv auszugeben. Aber bei der NX30 gibt es aktuell die verrückte Preissituation, dass das Kit aus Body und Objektiv für 655 € und der reine Body für 685 € zu haben ist (Stand Mitte Juli 2014).

Da legt man sich das Kit-Objektiv einfach als Backup in den Schrank oder verkauft es für 100 € an Leute weiter, die ihr Kit-Objektiv geschrottet haben. Das Premium S-Objektiv ist mit einem Straßenpreis von unter 480 € mittlerweile deutlich unter der UVP von 1.299 € zu haben.

Tipp 2:  85mm, F1,4 ED SSA ( EX-T85NB )


Hier fiel mir die Wahl zwischen einem Weitwinkel-Pancake Objektiv oder dem 85mm Porträt-Objektiv nicht leicht. Aber wegen der Lichtstärke von  F1.4 würde ich meine Brieftasche wohl eher für die 85mm-Scherbe öffnen. Leider müsste auch deren Öffnung ziemlich groß sein, da hier derzeit fast der gleiche Preis aufgerufen wird wie für das NX30-Kit selber. Dafür bekommt man immerhin das derzeit lichtstärkste Objektiv für das NX-Bajonett. Quasi das Angeber-Modell von Samsung, bei dem sie zeigen wollten, was so möglich ist. Entsprechend liefert dieses Objektiv ein tolles Bokeh (Freistellen des scharfen Vordergrund-Motivs vor cremig-verschwommenem Hintergrund) und erlaubt auch blitzlose Bilder bei wenig Licht. Es gibt einfach Situationen, wo jedes Photon zählt, das auf den APS-C-Sensor fällt.  

Bei dem Preis muss schon die Kamera schon für mehr als nur das gelegentliche Partyfoto genutzt werden. Da das Objektiv keine interne OIS-Bildstabilisierung bietet, wären hier ohnehin die Standard-Objektive besser geeignet.

Tipp 3: 15-55m PowerZoom ( ZP1650ZA / ZP1650ZAWEP )


Als besonders kompaktes Immer-drauf- bzw. Reiseobjektiv bietet sich das 16 - 50 mm F3.5 - 5.6 Power Zoom an. 111g leicht und eine Höhe von 31mm erlauben den Transport in einer Außentasche und damit den schnellen Zugriff, der vielleicht die Sekunden an Vorteil bringt, die man zum Einfangen unwiederkehrlicher Momente braucht. Allerdings bezahlt man hierfür mit Bildqualität gegenüber dem vorherigen Objektiv. Auf dem Papier entspricht es eher dem Kit-Objektiv - was ja auch schon sehr ansehnliche Bilder macht. Der anspruchsvolle Fotofreund dürfte aber im Urlaub eher das Premium-S-Zoom in einer Revolver-Tasche oder gar mit einem Sniper-Gurt nutzen.


Update 1:

Dass meine Auswahl gar nicht so schlecht war, sieht man, dass die Objektive von Tipp 1 und 2 auch von Samsung im Promo-Video für die NX30 benutzt wurden (siehe Übersicht ab 1:46 im Video):




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Teil 8 - Fazit: hochbegabte kleine DSLR-Schwester


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