Da ich ja selber beim DSL-Anbieter QSC arbeite, könnte man meinen, ich bekäme für das Ausplaudern von Spartipps zum Routertausch Ärger.
Das stört meinen Arbeitgeber aber zum Glück nicht. Er verkauft als Geschäftkundenanbieter die DSL-Router nämlich nicht, sondern bietet im Rahmen der Option "Router-Service" ein Mieten des Routers an. Wenn dann mal ein Defekt auftritt, tauscht der Anbieter den Router einfach aus (sofern das Gerät nicht gerade mutwillig beschädigt wurde). Alternativ kann man als Kunde natürlich auch den Router selber kaufen und konfigurieren, wenn man besondere Ansprüche und das passende Know-How hat.
So ein ADSL-Anschluss von QSC ist zugegeben ein wenig teurer als ein Privatkunden-Zugang. Wer aber in der Firma, als Freiberufler oder im Home Office auf einen zuverlässig funktionierenden Zugang angewiesen ist, für den rechnet sich so ein Zugang am Ende doch meistens. Meine Bekannte war z.B. über 2 Wochen offline bis alle Diagnosen und Verhandlungen durch waren und dann der Austauschrouter kam. Wäre sie beruflich darauf angewiesen, wären die Ausfallkosten viel höher gewesen als der Aufpreis für den guten Service bei QSC.
In meinem Fall ist es ein Home Office Zugang, an dem auch mein privater Telefonanschluss betrieben wird. An diesem war die alte Fritz!Box 7270 eines Morgens einfach "tot". Die Power-LED leuchtete nicht einmal - sie war einfach dunkel.
Eine Google-Suche zeigte, dass die Netzteile oder bestimmte Bauteile auf den Platinen der AVM-Geräte gerne mal den Geist aufgeben. Da hilft natürlich die 5-jährige AVM-Garantie oder vielleicht die von meinem Kollegen Dennis Knake beschriebene Einsatz eines Lötkolbens zum Austausch eines Elektrolytkondensators. Brauchte ich aber beides nicht. Nach einem Anruf bei der kostenfreien Support-Hotline lieferte am nächsten Tag ein UPS-Fahrer eine neue Fritzbox 7390 bei mir ab. Zwar ist sie aktuell nicht mehr das AVM-Flagschiff, denn diesen Platz hat die FRITZ!Box 7490 übernommen, aber die hat vor allem nur schnelleres WLAN nach AC-Standard. Den könnte aber eh keines der aktuell aktiven 16 WLAN-Devices in diesem Haushalt nutzen.
Zum Glück hatte ich ein relativ frisches Backup des alten Routers erstellt. Angesichts von 3 Telefoniegeräten (davon 1 Fritz MT-F Komforttelefon), 4 VoIP-Accounts, Routing-Regeln, Portfreigaben, E-Mail Einstellungen, NAS-Konfiguration und Zeitschaltplan für ein Fritz!DECT 200 Smart Home Modul wäre ich sonst nämlich nicht so einfach innerhalb von wenigen Minuten wieder online gewesen.
Neuer ist nicht immer gleich besser
Die 7390 ist neuer als die 7270 und so versprechen Dual-WLAN im 5 GHz-Bereich und Gigabit-Ethernetports auch höhere Geschwindigkeit. Mit passender Hardware wie z.B. meinem iPad Air kann ich das 5 GHz-Band für WiFi nutzen und so den vollgestopften 2,4 GHz-Bereich (über 10 WLANs + DECT + Bluetooth) umgehen und damit auch entlasten.In einem Punkt ist sie jedoch ein Rückschritt.
Das sind die Datenraten, mit denen ich meine bisheri genutzten AVM-Router an einer ca. 600m langen ADSL2+ Leitung mit providerseitigen 16 MBit/s im Downstream synchronisieren konnte:
FRITZ!Box 7170: 15,2 MBit/sec
FRITZ!Box 7270: 16,6 MBit/sec
FRITZ!Box 7390: 15,9 MBit/sec
Damit beträgt der Geschwindigkeitsabstand auf der DSL-Strecke zwischen den Modellen jeweils 0,7 MBit/s - wobei die 7390 als das neueste Gerät nicht an der Spitze sondern genau in der Mitte und damit hinter der 7270 liegt.
Im Jahr 2000 war ich mit 2MBit/s und SDSL noch ganz weit vorne. |
Ich persönlich ärgere mich über den Verlust an Geschwindigkeit aktuell noch nicht. Ich denke, dass im Alltag das bessere WLAN-Modul für den hausinternen Zugriff auf mein Synology DS214 NAS und der bessere Firmware-Support für die 7390 wichtiger sein werden als das Maximum an Speed.
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