Stell dir vor: Ich, mit meinen zwei mickrigen Drohne im Garten, sehe voller Entsetzen auf Wangerooge Hier betreiben Frau und Herr Besseling eine Belegstelle für Bienenköniginnen . Mit tausenden von Drohnen!
Klar bin ich nicht wirklich neidisch. Denn während ich mit DJI Drohnen unterwegs bin, kümmern sie sich um biologische. Also männliche Bienen.
Doch was genau passiert da? Eine Belegstelle ist ein geschützter Ort, an dem junge, noch nicht begattete Königinnen gezielt mit reinrassigen Drohnen einer bestimmten Bienenrasse zusammengebracht werden. Quasi eine Art Liebesclub mit Schwänzeltanz statt Diskofox.
Die isolierte Lage (Insel oder Hochgebirge) sorgt dafür, dass keine fremden Drohnen dazwischenfunken – so bleibt die Bienen-Linie sauber. Denn Drohnen fliegen nicht über Wasser. Kurz gesagt: Die Besselings auf Wangerooge helfen, unsere Honigbienen nachhaltig zu züchten.
Bienen und unsere Ernährung
Ohne Bienen geht’s uns schlechter: Insektenbestäubung sichert unsere Nahrung. Tatsächlich hängen rund 85 % der Landwirtschaftserträge im Obst- und Gemüsebau allein in Deutschland von der Bestäubung durch Honigbienen ab. Weltweit sind sogar drei von zehn Löffeln Essen, die wir genießen, den Bienen zu verdanken. Fast 80 % aller Nahrungspflanzen – von Äpfeln bis Zucchini – brauchen Bienen oder andere Insekten, um Früchte zu tragen. Die Biene gehört damit neben Rind und Schwein zu den drei wichtigsten Nutztieren unserer Volkswirtschaft.