Freitag, 25. Januar 2013

Kim Dotkom macht aus megaRaider nun megaTwix

Kim Dotcom startete einen neuen Filehoster. Aus Megaupload wurde Mega. Nur diesmal mit Verschlüsselung. Die konsequente Verschlüsselung von Content ist auf jeden Fall ein pfiffiges Feature, was auch für andere Cloudstorage-Lösungen eine gute Option wäre.

Allerdings ist das Angebot von Mega natürlich nicht dadurch seriös ("Warum ich Kim Schmitz nicht einmal meinen Hausmüll anvertrauen würde.").
Es nach wie vor voll darauf ausgelegt, Content-Hehlerei zu betreiben. Rechtlich ist es vielleicht etwas besser abgesichert und geschickt in einer Gesetzes(park)lücke positioniert.

In der multinationalen Marktwirtschaft ist Übervorteilen und unmoralisches Verhalten ja nicht an sich etwas neues und führt nicht automatisch zur Strafverfolgung. Wer sich allerdings absichern will, sollte nicht nur irgendwelche Anwälte fragen, sondern eher auf die Bilanzen schauen. Kleine Leute, kleine Firmen zu beklauen ist unproblematisch und führt in vielen Fällen zu Villen mit riesigen Bade- und Fahrzeugpools mit BungaBunga-Potential. Wer nicht Besitzer eines milliardenschweren Medienkonzerns ist, sondern einen solchen beklaut, hat sich einen unangenehmen Gegner gewählt und kann wie Kim Dotcom unruhigen Schlaf bekommen.

Irgendwann hat notice and takedown allerdings auch ein Ende und dann steht wegen wiederholter Beihilfe zum Content-Diebstahl wieder ein SEK-Team vor der Tür zu Kim's Panic Room. Denn wenn jemand sein Haus regel- und geschäftsmäßig an Leute vermietet, die im Keller immer wieder eine Marihuana-Plantage einrichten, wird er sich auf Dauer nicht dadurch rausreden können, dass er keinen Zugang zum vermieteten Objekt habe.

Kann ihm vielleicht auch egal sein, denn das Geld ist bis dahin längst über dubiose Kanäle auf zpyriotischen oder schweizer Nummernkonten gelandet.

Wenn der Content-Hehler von Mega allerdings danach die Beute dadurch verlöre, dass ein anderer Content-Hehler eine Bankdaten-CD an eine Ermittlungsbehörde vertickt, hätte das Leben einen wundervoll ironischen Epilog für die Verfilmung geschrieben. Fehlt nur noch, dass Kim Dotcom politisches Asyl bei seinem Namensvetter in Nordkorea angeboten bekommt.

Aber vielleicht kommt er ja auch daran vorbei. Immerhin fängt Kim Dotcom an, selber die Content-Herstellung zu befördern. Er hat z.B. einem meiner Lieblings-Videofilmer, Devin Graham, dieses schöne Lord of the Rings Medley finanziert:



Er nur irgendwann schauen, wie er seine Investitionen vor kostenfreier Fremdnutzung schützt. Vermutlich lässt er dann die Server der Raubkopierer abschalten und zeigt die Betreiber an.

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